Mit dem Paris Marathon steht in einigen Wochen das nächste große Sportevent an und die Vorbereitungszeit läuft bislang reibungslos. Lange Dauerläufe hatte ich auch schon mehrfach absolviert. Ich hatte aber das Gefühl, dass der eine oder andere Wettkampf mich noch ein Stück weiterbringen kann. Als Startschuss für ein erfolgreiches Laufjahr habe ich mich deshalb für den Auftakt für einen Halbmarathonlauf in einer anderen europäischen Stadt entschieden. Da kommt der Stramilano Wettbewerb in Italien natürlich wie gerufen und stellt eine Art Leistungstest dar. Ein Lauf mit einer konstanten Herzfrequenzmessung war heute auf dem Programm. Vorab kann ich schon mal sagen, dass so ein Sportevent wie der in Mailand ein großartiges Highlight darstellt. Worauf man bei der Anmeldung achten sollte, was einem bei dem Event erwartet und welche Leistung ich vollbracht habe, erfahrt ihr hier im Artikel.
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Anmeldung Stramilano 2018 – Gesundheitszertifikat nicht vergessen
Wer aus dem Ausland kommt und bei einem so einem Sportevent wie dem Halbmarathon teilnehmen will, braucht ein Gesundheitszertifikat. Am besten ihr ladet euch die Vorlage vom Veranstalter herunter und geht damit zum Hausarzt. Gefordert sind medizinische Tests wie Spirografie, EKG sowie Urintest. Da so ein medizinischer Test nur im Hinblick auf ein Sportvergnügen ausgerichtet ist und nicht etwa zur Bekämpfung einer Krankheit, werden zusätzliche Kosten erhoben. In meinem Fall kostete so ein Gesundheitszertifikat beim Arzt knapp 80 und gilt für ein Jahr. Dafür kann man beliebig viele Wettbewerbe in Ländern wie Italien absolvieren. Auch für Frankreich ist ein Gesundheitszertifikat notwendig und die gesundheitliche Bestätigung wäre dafür auch geeignet. Ich finde das selbst sehr sinnvoll, wenn ihr auf Nummer sichergehen wollt, dass ihr komplett fit seid. Auch denkbar ist eine Laktat-/Leistungsdiagnostik, wo man ebenfalls eine Bestätigung erhält. Danach schickt man an die Veranstalter per Mail eine Kopie vom Zertifikat und ihr erhaltet eure Startnummer. Was bei der Anmeldung noch notwendig ist, ist die Runcard für 15 Euro. Bei der Zeitmessung werdet ihr dem „Team“ Runcard zugeordnet.
Mehr Infos zur Registrierung, Anmeldung und Regelungen findet ihr hier!
Vortag vor dem Stramilano Event
Glücklicherweise befand sich der Ort der Startnummernausgabe direkt im Herzen der Stadt in Mailand direkt am Domplatz. Im Zelt holt man sich erst eine ausgedruckte Bestätigung und geht dann zur Startnummernausgabe. Man erhält neben der Startnummer mit dem eingebauten Chip auch eine Stramilano Tüte, die die Läufer mit einem Aufkleber ihrer Startnummern versehen können. Den Tag vor dem Lauf habe ich auch genutzt, um das Areal um die Startplätze anzusehen. Das Castillo unweit vom Domplatz ist ein weiterer Hotspot für Touristen und den Park kann man wunderbar zum Joggen nutzen.
Am Lauftag direkt vor dem Start
Es gibt zwei Startpunkte beim Stramilano: einmal am Domplatz für die 5km und 10km Läufer und einmal vor dem Castello Sforzesco am Piazza Castello in der Nähe der U-Bahn Cairo Castello. Zwar fängt der Lauf um 10:30 Uhr an. Doch schon um 7 Uhr kann man das Gelände schon betreten, sich umziehen und die Sachen dort abgeben! Der Start steht unmittelbar bevor und auf einige Sachen müssten die Läufer achten: gefährliche Gegenstände wie Werkzeuge oder gar ein Selfie Stick sind verboten. Glasflaschen sind sowieso nicht erlaubt. Hier wird streng auf die Sicherheit geachtet, was ich nur gutheißen kann. Es gibt ein Umkleidezelt, wo ich auch den relativ kalten Sonntagmorgen eine Weile verbracht habe, bevor es dann losging.
Der Lauf durch die Stadt
Der Startschuss ist gefallen und mit zeitlichem Abstand laufen die Athleten los. Ohne große Erwartungen habe ich mich diesmal ein wenig weiter hintenangestellt und der Plan war ein einfach, die Strecke mit einer gemütlichen Pace und einem konstanten Herzfrequenzwert zu laufen.
Die Strecke verläuft größtenteils flach auf der Straße, die für dieses Event abgesperrt wurde. Bis zu Kilometer 3 laufen wir die lange Straße Corso Sempione entlang und kehren kurz darauf wieder und folgen dem weiteren Straßenverlauf. Hier sagen wir der Arco dela Pace (Friedensbogen) wieder Boungiorno und irgendwie sieht dieser Platz ein wenig wie das Siegestor in Berlin aus und ab Kilometer 5 ist es wieder eine Rundstrecke, die konsequent bis zum Ende gelaufen werden muss. Größere Steigungen wurden hier nicht ausgemacht und die Wetterbedingungen (wenig Sonne, kühl bis warm) waren einfach top für den Lauf. Die ersten 5 Kilometer lief ich ganz entspannt mit den Läufern mit und war erfreut, dass die Zuschauer schon da uns ordentlich anfeuerten.
Flache Strecke bei idealem Wetter
Nachdem wir die Straße entlang wieder vorbei an der Startzone vorbeilaufen, geht es auf gerader Strecke weiter schneller vorwärts. Ich laufe am Giardini Pubblici Indro Montanelli, einer Parkanlage im Zentrum, vorbei. Glücklicherweise führt die Strecke nicht durch den Park, sondern ausschließlich auf der Straße durch Wohnsiedlungen, Kreuzungen bis hin zum Hafenbecken Darsena bei Kilometer 12. Mehr als die Hälfte haben wir schon hinter uns. Es geht munter weiter bis zur Amendola Fiera.
Die finalen Kilometer
Von dort aus mussten wir einige scharfe Kurven hinlegen und laufen rauf zum Corso Sempione zwischen Kilometer 18 und 19, den wir ab Kilometer 2 bis 4 ebenfalls gelaufen sind und vor mir liegt der Friedensbogen. Es ist eine schön breite Straße zum Durchsprinten. Anschließend ging es in einem Bogen entlang der Via Antonio Canova langsam Richtung Schlossplatz. Meine Herzfrequenz, die ich über den Lauf konstant gehalten habe stieg im letzten Abschnitt noch mal an. Schließlich wurde das Ziel überquert und ich war happy, dass ich diese Strecke ohne größere Probleme hinter mich gelassen habe. Mit einer Zeit von rund 1:49 hinkte ich meinen persönlichen Bestleistungen noch ein wenig hinterher. Doch bei den nächsten Halbmarathon Sessions wird das Gaspedal wieder durchgetreten.
Fazit vom Stramilano Lauf 2018
Es war vollbracht! Beglückt wurden die Läufer mit einer Medaille, Wasser und Sportriegeln. Und natürlich durfte eine italienische Pasta-Session nicht fehlen. Nach dem Umziehen und dem Abholen der Mitbringsel wurden die Läufer mit einer Tüte voller Leckereien und Drinks belohnt. Der Stramilano Lauf ist an sich eine schöne Strecke für schnelle Läufer und das Publikum war gut drauf. Insgesamt wars aber eine tolle Erfahrung und im Hinblick auf den nächsten großen Lauf in Europa eine willkommene Abwechslung.
Hier noch einige kurze Eindrücke vom Lauf: