Die Vorfreude auf den Wings for Life World Run 2018 war besonders groß. Denn es war nicht irgendein Lauf, den ich mal so auf die Schnelle mache. Es war ein Lauf der, der meine sportliche Entwicklung ein wenig geprägt hat und meine Freude am Laufen weckte. Am Lauftag vor genau 2 Jahren stand ich hier an der gleichen Stelle und feierte meine Laufpremiere bei einem Laufevent. Damals hatte ich noch keinerlei Erfahrungen mit Laufdistanzen von mindestens 10km gesammelt und in Begleitung des Teams der Athletes for Charity, die auf sozialer Ebene mit viel Engagement sich für andere einsetzen. Viele Emotionen und Gefühle sind mit diesen Charity-Läufen verbunden und hin und wieder entdeckt der eine oder andere vielleicht die Freude am Laufsport. Auch 2017 war ich beim Wings For Life der gemütlichen Joggingrunde dabei, bevor ich dann eine Woche später zum 25km Lauf in Berlin aufbrach.
Mein 2-jähriges Jubiläum als Läufer stand also an und diesmal standen mehrere Kilometer an. Angepeilt habe ich eine Distanz zwischen 20 und 25km, was nach 2 Jahren Laufen schon eine hohe Messlatte darstellte. So schnell wie die Herren und Damen, die mal locker über 42km schafften, war dieses Jahr noch nicht drin.
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Über den Wings for Life World Run allgemein
Der Wings for Life World Run ist ein Charity Lauf, bei dem 100% der Startgelder in die Rückenmarksforschung fließen. Es gibt keine feste Ziellinie, sondern ein Catcher Car, der nach einer Weile losfährt und die Läufer nach und nach einholt. Dann ist das Rennen für die Läufer vorbei. Der Startschuss fällt an mehreren Orten rund um den Globus gleichzeitig. Gesponsert wird der Lauf von Red Bull. Die Rückenmarksforschung ist auf wissenschaftlicher Ebene sehr vielschichtig und ist abhängig von verschiedenen Forschungsprojekten, die sehr teuer ausfallen können. Das Ziel ist die Heilung der Querschnittslähmung und unter http://www.wingsforlife.com/de/forschung/ kann man den Stand der Dinge verfolgen. Eine wundervolle Sache, für die man sich gern engagiert!
Der Lauf in München – immer ein großes Spektakel
Wenn ich in München laufe, dann weiß ich ganz genau, dass die meisten sportbegeisterten Läufer in meiner Lieblingsstadt dort mitmachen. Das gegenseitige Pushen und Motivieren kann die Läufer zu Höchstleistungen führen. Bedingungen sind allerdings nicht ganz so optimal. Es war sommerlich heiß. Die Sonne knallte herunter und brutzelte mich schon vor dem Start ordentlich. Ohne ausreichend Sonnencreme und Sonnenbrille wäre das ein kurzes Event! Ich erinnere mich auch an die sommerliche Hitze vom Pariser Marathon, bei dem ich mehr gejoggt als gelaufen bin und weiß genau, wie schwierig solche Läufe sein könnten. Aber seis drum: die Sonne lacht, die gute Laune ist da und es geht um einen guten Zweck.
Der Lauf an sich – ein Rennen mit der Masse
Diesmal bekam ich die Startnummer 3 und begab mich in die Menge unmittelbar vor den Läufern mit der 2 auf ihren Startnummern. Ob diese Platzierung mein Ziel vom Halbmarathon näherbringen wird sich zeigen. Ich wusste aber vor dem Start, dass es schwierig werden würde. Die ersten Kilometer im Olympiapark geht es allerdings sehr langsam zu. Ich kann mich nicht erinnern, an einem Wettkampf bei einem Start so langsam losgelaufen zu sein und das langsame Tempo beibehalten haben. Man kam sogar einigen Stellen sogar zum Stehen. Spätestens nach den ersten stockenden Kilometern musste ich meine Ziel-Pace von durchschnittlich unter 5min/km aufgeben und rannte die Strecke im zügigen Tempo durch, wenn sich die Gelegenheit bot.
Die Strecke war flach und ohne Probleme durchzulaufen. Für 2018 gab es einen neuen Streckenverlauf. 5 Kilometer geht’s durch den Olympiapark. Danach gings raus und über Allach, Eschenried gings weiter Richtung Umland in den Westen. Schafe und andere Vierbeiner waren dieses Jahr leider nicht mit am Start. Schön fand ich das Anfeuern des Publikums am Seitenrand! Mit knapp 20,5 km beendete ich den Lauf! Ist zwar weniger als die angestrebten 25km, die ich mir vornahm. Doch die Hitze, die Verzögerungen am Start und die zu locker angegangenen Läufe durch den Olympiapark haben mich beim Lauf ein wenig ausgebremst. Das nächste Mal packe ich aber locker mindestens 25km!
Respekt an die Münchner Sieger Andreas Straßner (76,8km) und Vera Nunes (53,78km). Globaler Sieger war Aaron Anderson mit 89,85km , der im Rollstuhl wie im Vorjahr (92km) wieder der Schnellste war. Eine unfassbare Leistung. Aber bei diesem Lauf können sich alle Teilnehmer stolz auf sich sein. Denn sie sind alle Sieger!
Was noch verbesserungswürdig wäre
Was beim Event in München noch verbessert werden müsste, wäre neben idealen Startbedingungen (weniger Stau, kein Stop-and-Go) die Verfügbarkeit von Shuttle-Bussen in unmittelbarer Nähe. Es kann nicht sein, dass Läufer teilweise anderthalb Stunden spazieren gehen, bevor ein ankommender Bus sie aufpickt. Ich hatte es nie so negativ in Erinnerung, dass man so verzweifelt nach einer Rückkehrmöglichkeit wartet. Aber ich war die letzten Jahre auch nicht so lange gelaufen :P. Aber das soll die Sportler natürlich demotivieren!
Denn das Laufevent gehört für die Läufer zu den größeren Highlights und das Gefühl, es geschafft zu haben, macht einen umso mehr happier. Bin nächstes Jahr beim Wings for Life World Run auf jeden Fall wieder am Start und dann geht’s Richtung 25-30km.