Bananen sind vom Kleinkind bis zum Greis sehr beliebt. Vor allem aber findet sie bei verschiedensten Ausdauersportveranstaltungen, sei es der Volkslauf oder ein Marathon, reißenden Absatz. Aber warum ist das so? Warum ist die Banane als Sportnahrung so erfolgreich? Und stimmen die Eigenschaften, die ihr zugesprochen werden, überhaupt? Zeit, sich damit zu beschäftigen, um mehr über die Frucht zu erfahren, die anscheinend unverzichtbar ist. Bei den meisten Laufevents kam ich immer stets in den Genuss der Bananen, weil sie eine Art Booster für den Körper sind. Doch wieviel muss man davon essen? Gibt es eine empfehlenswerte Menge, um die Energiereserven aufzuladen.
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Banane – allgemeine Infos zur gelben Frucht
Obwohl jeder die meist gekrümmte, schlanke Frucht in typisch gelber Schale kennt, gibt es rund um Bananen doch viele Dinge, die eher unbekannt sind. Wirft man einen näheren Blick darauf, werden die Gründe für die große Beliebtheit der Frucht rasch deutlich.
Bekannte und beliebte Bananensorten
Wie bei fast allen kultivierten pflanzen existieren auch von der Banane unzählige Arten. Die bekanntesten vier sind die Dessert- oder Obstbanane, die Kochbanane, die Babybanane und die Faserbanane. Allein von den Dessert- und Obstbananen gibt es rund 400 Sorten, wobei die Sorte “Cavendish” weltweit am meisten verbreitet ist und beispielsweise auch zu uns nach Europa kommt.
Inhalte und Nährwerte
Aus ernährungstechnischer Sicht überzeugen Bananen durch vielfältige Inhaltsstoffe. Neben rund 74% Wasser besteht die durchschnittliche Dessertbanane zu rund 20% aus Kohlenhydraten, 2,5% Ballaststoffen, 1,2 % aus Eiweiß und lediglich 0,2% Fett. Darüber hinaus liefert die Frucht große Mengen an Vitamin B6, Folsäure, Kalzium und Magnesium. Selbst stimmungsaufhellende Botenstoffe lassen sich in Form von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin in relevanten Mengen feststellen.
Die enthaltenen Mengen steigen zusehends mit zunehmendem Reifegrad. Aus energetischer Sicht schlägt ein durchschnittlicher Brennwert von 88 bis 95 Kcal je 100 Gramm Fruchtfleisch zu Buche. Für eine durchschnittlich große Banane bedeutet das im Mittel einen Energiegehalt von grob 100 Kalorien je Stück.
Die Banane im Laufsport – Bekannt und bewährt, oder maßlos überschätzt?
Nur, weil Bananen zu Hunderten bei verschiedensten Sportveranstaltungen gereicht werden, bedeutet das aber noch lange nicht, dass sie deshalb auch die perfekte Sportnahrung ist. Was ist also dran am Mythos Banane beim Sport?
Inhaltsstoffe versus Bedarf des Körpers
Mit Kalium und vor allem Magnesium in großen Mengen bieten Bananen genau die Mineralien, die dem Körper bei anhaltender Belastung verlorengehen. Hinzu kommt, dass die enthaltenen Kohlenhydrate vor allem Form von Zucker vorliegen, so dass auch der reine Energiebedarf gut über das gelbe Obst gedeckt werden kann. Aus dem Blickpunkt einer möglichen Nährstoffversorgung gelingt es der Banane also, auf ganzer Länge zu überzeugen.
Die Verträglichkeit von Bananen bei körperlicher Belastung
Nun kommt allerdings das große Aber. Denn Bananen beinhalten neben den vielen vorteilhaften Inhaltsstoffen auch eine große Menge an Faserstoffen. Diese können gerade bei empfindlichen Mägen, die unter körperlicher Belastung ohnehin stark belastet sind, zusätzliche Irritationen hervorrufen. Nicht jede Sportlerin und jeder Sportler reagiert gleich, aber häufig berichten Menschen, die ihren Körper unter Belastung noch nicht so gut kennen, von Unwohlsein oder sogar Krämpfen nach zu vielen Bananen in Training oder Wettkampf.
Bananen, Gels und Riegel – Was macht Sinn?
Neben der Tatsache, dass Bananen möglicherweise schwer im Magen liegen, kommt hinzu, dass der enthaltene Fruchtzucker im Vergleich zu künstlichen Sportprodukten sehr langkettig ist. Das bedeutet, der Körper braucht mehr Zeit, um ihn aufzuschließen und zu verwerten. Da bedeutet nun selbstverständlich keinesfalls, dass Bananen als Sportnahrung deshalb ungeeignet sind. Allerdings sollten sich alle Athleten der erforderlichen Zeit bis zur Energiebereitstellung bewusst sein. Gerade bei längeren Wettkämpfen kann eine früh gegessene Banane zum idealen Zeitpunkt den gewünschten Energiekick bieten. Und nicht jeder Teilnehmer empfindet eine dauerhafte Beschränkung auf Gels vorteilhaft. Deshalb können gerade Bananen eine willkommene Ergänzung der Wettkampfernährung sein. Allerdings sollte auf tatsächlich reife Früchte geachtet werden, da sie erst dann nicht nur alle Inhaltsstoffe voll ausgebildet haben, sondern darüber hinaus auch weich und damit besonders leicht zu verzehren sind.
Fazit – Bananen, die sinnvolle Alternative?
Tatsächlich ist am guten Ruf der Bananen für die zielgerichtete Sporternährung etwas dran. Vorteilhafte Inhaltstoffe und ein angemessener Energiegehalt machen sie für den Ausgleich der Verluste bei sportlicher Belastung interessant. Allerdings sollte man sich dessen bewusst sein, dass sie weder so leicht verträglich noch so schnell ist, wie es etwa speziell auf die Energiefreisetzung hin optimierte Gels oder Riegel zu leisten vermögen. Deshalb lohnt vor dem Einsatz von Bananen im Wettkampf der Test in der einen oder anderen Trainingseinheit. Und auch die Kombination mit anderen Nahrungsmitteln kann durchaus zum gewünschten Ziel führen. Und wer im Wettkampf doch auf die Banane als nahrhaften Begleiter verzichtet, der findet in ihr zumindest vor oder nach der sportlichen Betätigung einen wertvollen wie schmackhaften Lieferanten, um den Verbrauch auszugleichen und die Leistungsfähigkeit rasch wieder herzustellen.