Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich vor einem Jahr mich ins Ziel durchkämpfte. Wenig Erfahrung mit Langstrecken dieser Art gehabt, der Körper wollte wegen Erkältung auch nicht so mitmachen wie gewünscht und zu allem Überfluss habe ich noch die Strecke im zweiten Abschnitt unterschätzt. Nichtsdestotrotz kämpfte ich mich mit halber Power ins Ziel.
Dieses Jahr sollte alles anders verlaufen. Die richtigen Laufschuhe, Sportstrümpfe wurden angezogen und rund 1000km Laufdistanzen legte ich zwischen den beiden Marathons zurück und wurde von Trainingseinheit zur Trainingseinheit immer schneller. Halbmarathonstrecken und langsame Dauerläufe von 2-3 Stunden standen auf dem Programm und dabei wurden in den Trainingssessions meine kleinen Schwächen schnell ersichtlich. Und mir wurde im Training immer wieder vor Augen gehalten, wie wichtig gesunde Ernährung und die nötige Energiezufuhr doch sein werden.
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Der Marathon in München – ein Event mit Läufern aus verschiedenen Nationen
Auf dem Platz waren Läufer aus über 118 Nationen und mit rund 20000 Läufern zeigte der München Marathon wieder mal, warum er zu den größten in ganz Deutschland gehörte. Von den Läufern nahmen rund 5400 Läufer am Marathon teil. Rund 3000 Läufer meldeten sich hier für die Marathonstaffel an. Eine schöne Sache war die Einführung des Inklusionslaufs, bei der Menschen mit Behinderung vom Odeonsplatz bis zum Ziellauf im Olympiastadion mitmachen durften. Auch sehr spannend war die Tatsache, dass beim Marathon auch ein unbekannter Athlet aufs Siegertreppchen schafft. Große Siegprämien werden für die Sieger wie in Berlin nicht ausgeschüttet und dementsprechend sinkt auch die Motivation für die weltbesten Athleten, hier in München mal mitzuwirken. Und auch diesmal war ein klarer Favorit nicht auszumachen! Dementsprechend war die Spannung nicht nur in den vordersten Reihen deutlich zu spüren. Wettertechnisch waren die Bedingungen optimal für Läufer.
Mein zweiter Anlauf beim München Marathon 2017
Nach meinem ersten Marathon trat ich nun wieder an gleicher Stelle zur 42km Laufstrecke an und diesmal war die angepeilte Zielzeit 4:00 Stunden! Für jemanden wie mich, der noch nicht so oft diese Distanzen gelaufen ist und sich noch an die Intensitäten gewöhnen muss, ist das schon ein hochgestecktes Ziel. Meine Laufstrategie war, in der ersten Hälfte des Laufs es gemütlicher angehen zu lassen und mit einer 5er Pace den Halbmarathon zu laufen. Mit der eingesparten Energie ging es dann in die Endphase. Für gewöhnlich werden Läufer im letzten Viertel deutlich langsamer.
Wenn man die Bestzeit vom 21km Lauf mit 2,2 multipliziert und als Marathonneuling noch ca. 5-10 Minuten draufpackt, kommt man in dieser Zeitspanne auf seine realistische Zeit, wenn die Gehpausen nicht allzu sehr in die Länge gezogen werden. Und für einen Läufer wie mich, der noch nicht allzu lange mit Marathonstrecken sich auseinandergesetzt hat und erst ein Jahr davor bei einem Wettbewerb erstmals 10km lief, sind Zeiten um die 4 Stunden erstmal realistische Ziele.
Lauf im Energiesparmodus
Die erste Hälfte lief ich im moderaten Geschwindigkeitstempo bei einer gemütlichen 5er Pace. Nach der Halbmarathonstrecke ging es aber mit der Pace aber langsam, aber sicher nach unten. Ab Kilometerzahl 30 merkte man schon, dass die Beine immer schwerer wurden. Einige Gehpausen musste ich einlegen, um wieder zu Kräften zu kommen. Obwohl ich schon in der Vorbereitung mehrere Langdistanzen gelaufen bin, war der Lauf ab Kilometer 30 fast schon eine neue Erfahrung für mich, obwohl ich die Distanz gelaufen bin. Ich habe noch überlegt, ob in den letzten 7 Kilometern mein Tempo deutlich erhöhen sollte und mit einer Pace von 4 km/min alles aus dem Körper raushole. Doch ich entschied mich, die letzten Kilometer im langsamen Schritttempo zu joggen und es ins Ziel ganz sicher zu packen.
Rückblick auf den Lauf
Mit einer Zielzeit von knapp 4:16 beim München Marathon ist noch viel Luft nach oben. Dafür bin ich die erste Hälfte zu relaxed und entspannt angegangen, obwohl ich den Kilometer locker eine Minute schneller laufen könnte. Die letzten Kilometer sollten genutzt werden, um alles herauszuholen. Doch das Schöne an solchen Veranstaltungen: man kann klar erkennen, wo man sich im Laufen noch weiter verbessern kann. Für mich wird das Ziel darin bestehen, solche Strecken noch schneller zu laufen und ein hohes Tempo über die Zeit zu halten. Dafür werde ich zielgerichtet meinen Körper darauf trainieren und im Jahr 2018 mehr Langlaufdistanzen üben.
Der München Marathon selber gehört in meinen Augen zu den schönsten Laufveranstaltungen, die man genießen kann. Die Stimmung beim Start und der Jubel der Zuschauer animieren die Läufer, ihr Bestes zu geben. Und die Routen führen durch