Das Erste Marathonevent ist für mich so etwas wie ein Wegweiser, wohin mich das Sport Ahr verschlägt. Bislang war ich gut dabei, meine persönlichen Bestleistungen aus unterschiedlichen Distanzen zu knacken und habe Schnelligkeit und Grundlagenausdauer verbessert. Doch wo ich am Ende wirklich stehe, kann mir nur ein Härtetest in Form einer Marathon Distanz aufzeigen. Dafür war der Paris Marathon 2019 eine gute Abwechslung, um nach den kalten Wintertagen wieder in Form zu kommen. Der Lauf war vorab gesagt eine insgesamt schöne Veranstaltung gewesen. Jedoch gab es einige Dinge, die ich für meine nächsten Läufe zwingend mitnehmen muss und da richtet sich der Fokus stärker Richtung Ernährung und Energiezufuhr während des Laufens.
Table of Contents
Tag vor dem Paris Marathon 2019
Start ins Wochenende mit dem Breakfast Run
Eine schöne Abwechslung, die sich die Veranstalter hier einen Tag vor dem Marathonlauf ausgedacht haben: die lockere 5km Laufstrecke führt die Läufer vorbei am Louvre, entlang der Seine, vorbei am Eiffelturm bis hin zum Place de Joffre mit der schönen Sicht auf das Wahrzeichen von Paris. Als Belohnung winken Croissants und Kaffee. Für den fitten Start in den Tag ist das eine willkommene Abwechslung. Das Wetter war an diesem Tag auch optimal (Sonnenschein, kühle Temperaturen) zum Laufen und die gute Stimmung bot schon einen kleinen Vorgeschmack auf das, was noch folgte.
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Abholung der Startunterlagen im Salon du Running
Wie im Vorjahr ist auch diesmal eine medizinische Bestätigung für den Lauf nötig, um mitmachen zu können. Für italienische Läufe sind die Anforderungen ein wenig strenger, da alle möglichen Tests durchgeführt werden und für Frankreich keine genauen Belege festgehalten. Ich empfehle euch aber, das medizinische Gutachten einmalig so einzuholen, als ob ihr euch für einen italienischen Marathon anmelden wollt. Dann bleiben keine Fragen offen und das Zertifikat kann übergreifend für alle Länder hergenommen werden, wo die Anforderungen strenger sind.
Im Salon du Running in der Nähe der Metrostation Porte de Versailles befindet sich die große Halle, in der man die Läufer ihre Startnummern sowie die passenden Sportbekleidungen, Verpflegungsprodukte, Zubehörteile und sich an mehreren Ständen über die neuen Produkttrends, weiteren interessanten Events informieren kann und sich sogar sportlich beteiligen kann. Leider gibt es für die Teilnehmer nicht sowas wie eine kostenlose Snackbox einen Tag vor dem entscheidenden Lauf. Die Nudelboxen für etwas weniger als 10 Euro musste man selbst kaufen. Es gab rund 200 Stände und Ausstellungen und ein Besuch bei dem einen oder anderen Stand lohnt sich auf jeden Fall ach dem Lauf am Morgen bin ich hier noch einige Stunden gewesen, bevor es wieder Richtung Hotel ging. Denn der morgige Tag wird auf jeden Fall eine große Herausforderung.
Paris Marathon 2019 – es geht endlich los
Endlich ist der entscheidende Tag da. Die unzähligen Stunden draußen in der Winterkälte haben meine Grundlagenausdauer und meine Schnelligkeit ein wenig verbessert. Eine verbesserte Zeit gegenüber dem Vorjahr war hier fast schon eine Selbstverständlichkeit. Denn letztes Jahr lief ich als Tourist im Joggingmodus mit Cam und vollgepacktem Rucksack durch die Gegend.
Dieses Jahr stand der Lauf unter anderen Voraussetzungen und mitunter hatte ich meine Zweifel, ob ich mich wirklich verbessern konnte. Denn die Trainingsbedingungen im Winter waren alles andere als optimal mit Glatteis, Schneeflächen, Dunkelheit schon am Nachmittag und den relativ wenigen Intervalleinheiten. Aber der Lauf im Frühjahr ist wichtig für mich, da ich für die kommenden Läufe gut sehen kann, wo ich stehe und wo ich mich verbessern kann. Bislang konnte ich im Jahr 2019 auf allen Distanzen (10km, 13km, 15km, 17km, 21km) Bestzeiten mit durchschnittlicher 4:xx min/km Pace setzen und hatte auch großes Vertrauen darin, dass es mit dem Marathon auch klappe könnte. Mit knapp 50000 Läufern im Jahr 2019 ist der Pariser Marathon der größte in Europa, dicht gefolgt von den Marathon Events in Berlin und London. Weltweit kann nur der New York Marathon das Event überbieten.
Dementsprechend spektakulär geht es hier auch zur Sache. Es ist ein Sightseeing Lauf mit lautem Publikum, großartiger Stimmung und einer hervorragenden Organisation. Schon am Start werden die Läufer richtig eingeheizt und bereits da verspürt man den Drang, einfach nur durch mit Herzblut und Feuer durch die Stadt zu laufen.
Kilometer 1-15: Einlaufphase
Anders als im Vorjahr startete ich in einem vorderen Starterblock mit der Zielzeit von 3:30h. es geht auch ab dem Start auch mit zügigem Tempo los. In der Einlaufphase ist die Geschwindigkeit ein klein wenig langsamer als die Pace in den vorherigen 10km oder Halbmarathonstrecken. Schließlich wollte ich nicht schon in den 8 Kilometer meine Energiereserven verbrauchen. Es war trotzdem eine ordentliche 4:4x Pace mit einigen lockeren Joggingeinheiten bei den etwas engeren Routen mit der Masse an Läufern. Schon früh konnten die Läufer Sehenswürdigkeiten wie den Place De La Concorde, das Opernhaus oder den Place De La Bastille bestaunen. Der erste Streckenabschnitt, der immerhin den ersten Drittel der Strecke ausmacht, war eher reine Routine für die Läufer, die seit Monaten für dieses Event trainierten.
Kilometer 15-25: einen Gang höher schalten
Das ist der Bereich, wo man als Marathonläufer einen Gang höher schalten kann, wenn man topfit und bei guter Verfassung ist. Bei diesem Tempo hatte ich auch aufs Gaspedal getreten und bin durch die Straßen gelaufen, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Der Körper war in guter Verfassung, die Geschwindigkeit passte, das Wetter. Und man wurde hier durch weniger Sehenswürdigkeiten abgelenkt. Darum konnte man sich voll und ganz auf den Lauf konzentrieren. Auch diese Strecke verlief reibungslos. wobei die Geschwindigkeit nur minimal schneller war als die ersten 15km.
Kilometer 25-35: die ersten Schwächelphasen
Zwischen Kilometer 25 und 29 laufen wir entlang der Seine und konnten uns Sehenswürdigkeiten wie Notre Dame und dem Eiffelturm bestaunen. Hier zeigten sich die ersten Schwächelphasen beim Lauf, insbesondere ab Kilometer 30. Ob das auch daran lag, dass ich nach Kilometer 25 eine Stufe runterging, um Kraft zu sparen? Zumindest war ich im Schnitt, um über 30 Sekunden langsamer als zu Beginn. Der Lauffluss war auf einmal weg und ich bewegte mich wieder im Wohlfühltempo, ähnlich wie beim Breakfast Run am Vortag.
Kilometer 35-42: der Akku ist leer
Die Tour der Leiden nahm ab Kilometer 35 ihren Lauf. Habe ich zu viel gewagt oder habe ich meinen Lauflow zu stark abrupt unterbrochen? Zumindest in diesem Bereich wurde ich deutlich langsamer und musste Gehpausen einlegen. Die Rennaufteilung und insbesondere die Energiezufuhr müssen hinterher kritisch hinterfragt werden. Obwohl ich reichlich Sportgels mitgebracht hatte und sie über die Rennstrecke gut verteilt hatte, gab der Körper nach und ich hatte kurzfristig mit Krämpfen zu kämpfen. Das war leider kein guter Tag für mich in diesem Rennabschnitt! Und so blieb mir nichts anders übrig, als die Streck halbwegs im Joggingtempo zu Ende zu laufen. Die Strecke hat sich im Vergleich zum Vorjahr ein wenig verändert. Am Ende kam ich dann mit einer Zeit von 3:52h ins Ziel an. Wäre ich auch zwischen Kilometer 30 und 42 in Topform gewesen, hätte ich die Zeit von 3:30h locker unterboten. Aber so habe ich ca. 30 Minuten verloren. Aber seis drum. Es gibt noch weitere Möglichkeit, sich zu verbessern und schön war der Lauf trotzdem gewesen.
Fazit vom Lauf
Am Ende muss ich mir eingestehen, dass die Energiezufuhr an diesem Tag nicht optimal gelaufen ist und die Essensaufnahme in Zukunft vor und während des Laufs noch weiter verbessert werden muss. Auch Kondition und Krafttraining werden noch weiter optimiert. Beim Paris Marathon Marathon heißen die Sieger Abrha Milaw (2:07:05) und Gelete Burka (2:22:47), die den äthiopischen Doppelsieg perfekt machen. Ein insgesamt unvergesslicher Lauf mit Höhen Tiefen. Und deutlich hervorzuheben ist das wundervolle Publikum, das die Läufer motivierte, niemals aufzugeben. Ich werde von diesem einige Lektionen mitnehmen und werde mich noch weiter verbessern, bis ich mein Optimum erreicht habe.